Donnerstag, 24. Mai 2012

Der Moment,

 wenn du daneben stehst.
Du nur zusiehst.
Du auf einmal einen Knall hörst.
Du etwas machen willst aber nicht kannst.
Du mit den anderen rennst, deinen Schock versuchst mit einem völlig unpassendem Grinsen zu verbergen.
Du total nutzlos bist.
Jemand anders den Notarzt ruft.
Du nur raus rennen kannst, um auf ihn zu warten.
Du auf der Straße stehst und dich am liebsten überfahren lassen würdest.
Du nach einer gefühlten Ewigkeit endlich Sirenen hörst.
Der Krankenwagen auf den Parkplatz fährt.
Du zu den andern rennst und bescheid sagst, dass sie da sind.
Du wieder nur daneben stehen kannst.
Du wieder nur zugucken kannst.
Dir Tränen in den Augen stehen, aber du musst doch stark sein.
Du versuchst, dir keine Schuld zu geben.
Du dir endlich anhören kannst, was die Sanitäter vermuten.
Du dich umsiehst, überall beklommene Gesichter.
Manche mit, manche ohne Tränen.
Du mit den anderen gehst, der Krankenwagen fährt und sie mitnimmt.
Du dich zu den anderen raus setzt.
Du richtig Lust hättest, wie die anderen mal zu ziehen.
Aber du musst doch stark sein.
Wenn dir bewusst wird, was passiert ist.
Du nach Hause fährst und dir die Tränen kommen.
Du nach Hause kommst, deine Mama nicht da ist und du es nur deinem Vater erzählen kannst.
Du weiter die Tränen zurück hälst.
Und wenn du dann endlich in dein Zimmer gehst und richtig heulen kannst.
Was ein abgefucktes Training.

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