JA ich weiß, es ist wenig, aber ich hab viel nahgedacht in der zeit und es wollte nichts wirklich entstehen.
Aber hatte ich eine Wahl? Nein, ich konnte nur die letzten Stunden mit ihr genießen und das beste draus machen. Wir lösten uns voneinander und Julei sah auf die Uhr. Sechs Uhr.
„Wollen wir noch was unternehmen?“, fragte sie.
„Ich muss noch etwas packen, aber das können wir schnell zusammen machen. Und dann vielleicht noch spazieren gehen oder so, okay?“, schlug ich vor.
Julei nickte und zusammen packten wir irgendwelche Kleinteile, die in meinem Zimmer rumflogen, in einen Karton. Eigentlich war das nur sinnloser Müll, den ich schon längst hätte wegwerfen können, aber ich konnte mich nur schwer von Sachen trennen. Julei musste lachen, als sie einen kleinen, pinken Stoffelefanten einpackte. Er hatte grüne Schuhe an und sah ein wenig beschränkt aus.
„Ich glaube den habe ich mal im Kindergarten gemacht oder so“, lächelte ich.
„Wahrscheinlich finden wir hier, Taschentücher, die du benutzt hast, als du fünf warst“, schmunzelte Julei.
Sie warf ihren langen, blonden Haare zurück und krabbelte durch mein Zimmer, um noch weitere Sachen zu suchen.
Nach einigen weiteren peinlichen Dingen, die wir gefunden hatten, wie zum Beispiel einen alten Liebesbrief (den haben wir allerdings weggeschmissen) oder altes Kaugummipapier, waren wir endlich fertig. Zusammen gingen wir in die Küche, um noch schnell etwas zu trinken. Ich war erleichtert, dass ich nicht meine Mutter vorfand, sondern meinen Vater.
„Hallo Papa“, sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Er hatte ein schrecklich schlechtes Gewissen, weil wir wegen ihm wegziehen mussten. Ich versuchte ihn deshalb bei jeder Gelegenheit zu zeigen, dass es zwar nicht einfach für mich war, mich aber auch nicht aus der Bahn warf und ich nicht sauer auf ihn war. Irgendwie muss er uns ja ernähren.
Ich lächelte ihn an und vorsichtig erwiderte er mein Lächeln. Dann nickte er Julei zur Begrüßung zu. Sie erwiderte es mit einem Lächeln. Auch sie versuchte meinem Vater das schlechte Gewissen auszureden.
„Warum hast du denn so einen Lärm gemacht als ich nicht da war?“, fragte mein Vater.
„Stress mit Mama. Halb so wild.“
Julei und ich tranken etwas und beschlossen dann in den Park zu gehen. Ich sah meine Kamera im Flur und entschied mich, sie mitzunehmen. Ein paar letzte Bilder konnten nicht schaden. Und wer jetzt denkt, es wäre eine kleine Kompakte Digitalkamera, der irrt. Ich hatte mir vor einem Jahr eine Spiegelreflexkamera gekauft. Nachdem ich 400 Euro zusammen gespart hatte, sahen wir sie in einem Geschäft für 380 Euro. Dann hatte ich mich noch 3Mal beraten lassen und sie schließlich gekauft.
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