Sonntag, 11. März 2012

Random-Schreiben [1].

Projekt, diggahs!
Ich hab mir eben überlegt, ich schreib einfach hier auf dem Blog ne kleine Geschichte, oder auch ne größere, ohne Planung, einfach ganz spontan und random, auch nciht unbedingt regelmäßig, nur wenn ich grad lust, oder ideen hab und die Teile werden auch unterschiedlich lang und so. :)
Ich finds irgendwie cool und mal was neues, andere beiträge gibts natürlich trotzdem noch. ;*
Also hier dann der erste Teil.

"Steh auf Elli, wir wollen gleich fahren!", ruft meine Mutter. "Ist gut.", antworte ich.
Mein Name ist Elisa, auch Elli oder Liz, kommt auf eure Coolheit an. Ich bin 15 und ein ziemliches Durschnittsmädchen, das bei seinen Eltern wohnt. Mein Bruder hatte vor Kurzem einen Motorradunfall und liegt seitdem im künstlichen Koma, trotzdem besuche ich ihn täglich, meine Eltern nur ein bis zweimal die Woche. Heute kommen sie wieder mit.

Ich quäle mich aus dem Bett, zieh mich um. Einen Pulli, er ist zu groß. Von meinem Bruder. Dazu eine Leggins und ausgelatschte Sneakers. Ich schaue in den Spiegel, sehe krank aus, blass mit Rändern unter den Augen, bin eigentlich zu faul um das zu überschminken, bringe mich dann aber doch dazu, damit meine Eltern sich nicht sorgen. Also gehe ich ins Bad, mache mich da soweit fertig und überschminke die Anzeichen die die Trauer und Angst um meinen Bruder und all die schlaflosen Nächte wegen ihm in meinem Gesicht hinterlassen hatten. Dann gehe ich in die Küche, wo ich ein trockenes Brötchen esse.
"Morgen Schatz.", begrüßt mein Vater mich. Ich lächle ihn an. "Morgen Paps." Ich sehe ihm an, wie fertig er ist. 
Wir steigen ins Auto und fahren zum Krankenhaus. Auf dem Weg höre ich 'Cro'. Einer der wenigen Musiker, der mich mit seiner Musik vergessen lässt. 
Nach einer Viertel Stunde sind wir da und betreten das Krankenhaus.
"Hallo Elisa.", begrüßt mich die Frau am Empfangsschalter mit einem aufmunterndem Lächeln. "Morgen.", antworte ich, ebenfalls versucht zu lächeln. 

Wir steigen in den Aufzug und fahren hoch in den 7. Stock. Ich merke einen Kloß in meinem Hals und sehe, wie traurig mein Vater guckt. Ihn nimmt die Sache richtig mit. Meine Mutter hingegen schaut gefasst und hält die Hand meines Vaters. So jemand brauchte ich jetzt auch. Jemanden der meine Hand nimmt und mir Mut zuspricht. Aber ich habe keinen, der das für mich machen kann.
Vor dem Zimmer meines Bruders bleibe ich kurz stehen, atme durch und öffne die Tür. Es ist nicht groß und er liegt allein dort. An der Wand ein Tisch mit zwei Stühlen. Eine Tür ins Bad und ein großes Fenster, vor dem schwere Vorhänge hängen. Mein Bruder liegt friedlich auf dem Krankenbett, verkabelt mit allen möglichen Geräten, die seine Werte messen, ich habe keine Ahnung wie die Dinger heißen und was das alles bedeutete, was da stand. Ich weiß nur, dass er noch lebt, solange es regelmäßig piepst und ich will auch gar nichts anderes Wissen.
Ich gehe zuerst ans Fenster und öffne die Vorhänge, das künstliche Licht der Lampen war unerträglich.
Mein Papa legt eine Hand aus das Bein meines Bruders, der unter einer dieser weißen Krankenhausdecken liegt. "Jonah.", wispert er und schaut meinen Bruder bedrückt an. Meine Mutter stellt sich neben ihn. Ich weiß nicht wie sie es schafft so ungerührt zu bleiben.
Ich lehne mich gegen die Fensterbank und betrachte meinen Bruder, der so aussieht, als würde er friedlich schlafen. Er atmet tief und das Piepen der Maschine wirkt mittlerweile beruhigend auf mich. Es ist fast wie Musik in meinen Ohren, denn es sagt mir, dass er noch lebt.
Ein Arzt kommt rein. "Die Familie Miller, guten Tag.", sagt er lächelnd und reicht zuerst meinen Eltern und dann mir die Hand. Sein Händedruck ist irgendwie tröstend und sein Lächeln aufmunternd, ich kann nicht anders, ich lächele zurück. "Wie geht es ihm?", fragt meine Mutter. "Naja unverändert. Seine Werte sind nicht schlechter geworden aber leider auch nicht besser. Sie sollten trotzdem die Hoffnung nciht aufgeben, wir tun was wir können.", versichert der Arzt uns. Ich will wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er aufwacht, aber aus Angst vor der Antwort traue ich nicht zu fragen. Meine Eltern setzen sich an den Tisch und hören dem Arzt zu, der ihnen noch einiges erzählt. Aber ich höre nicht zu. Ich betrachte wieder meinen Bruder und gehe an sein Bett. Ich setze mich neben ihn und lege meine Hand auf seine. Tränen steigen mir in die Augen und ich lächele leicht. "Hi Jon.", sage ich leise. Die Ärzte sagen zwar, er ist abgeschieden von der Außenwelt, aber ich glaube trotzdem, dass er mich hört. Ich bin zu Naiv um das nicht zu glauben. Außerdem brauche ich irgendwas woran ich mich festhalten kann. "Wie geht's dir heute? Ich vermisse dich. Aber das weißt du bestimmt schon." Tränen laufen über mein Gesicht und meinen Hals herunter. Ich schließe meine Hand um seine und drücke sie leicht. "Sei froh, dass du mich so nicht sehen kannst. Ich sehe furchtbar aus, weißt du? Ich mach mir Sorgen um dich, kann nicht schlafen Nachts und weine viel. Aber bitte mach dir keine Sorgen, wach nur schnell wieder auf, 'kay?" Es klopft an der Tür. "Ja?", sagt der Arzt, nachdem er meine Eltern fragend angesehen hat.

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